Das Orff-Ensemble musiziert mit den sogenannten Orff-Instrumenten, z.B. Xylophon, Glockenspiel und verschiedene Trommeln

Ulrich Ristau und das Orff-Ensemble

Als Oboist in Dortmund und Köln ausgebildet, lernte Ulrich Ristau durch seine Tätigkeit als Leiter einer kleinen Musikschule Orff-Instrumente als Unterrichtsinstrument kennen. Nach ersten Erfahrungen mit der Orff Pädagogik interessierte er sich Ulrich zunehmend für Carl Orff, nahm seit ca. 1982 an zahlreichen Fortbildungen teil und begeisterte sich für die Möglichkeiten dieser Musikpädagogik, als das allgemeine Interesse an Orff langsam abflaute. Die breite Orff Rezeption begann in den 1950er Jahren; parallel leitete Carl Orff die Meisterklasse für Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik in München und arbeitete an der Herausgabe des Orff-Schulwerks von 1950-1954. In den 1960er Jahren unternahm Carl Orff zahlreiche Reisen nach Europa (Portugal), Afrika (Senegal und Ägypten), nach Kanada und Japan, die zur Bekanntmachung des Schulwerks dienten. Schließlich wurde 1975 die Schallplattenserie Musica Poetica eingespielt, die Beispiele des Schulwerkes mit Profimusikern, bietet. Das gut gemeinte Projekt widerspricht allerdings der grundlegenden Idee einer Arbeit mit Kindern, für die „Fehler“ oder kleine Unzulänglichkeiten kein Drama sind. Ungefähr Mitte der 80er Jahre, Carl Orff verstarb 1982, flaute die allgemeine und breite Orff Begeisterung langsam ab. Gleichzeitig starteten in Bad Fredeburg, einem Ortsteil von Schmallenberg in Nord-Rhein-Westfalen Fortbildungskurse zur Orff Pädagogik. Bei einer der Fortbildungen lernte Ulrich Ristau den Musikwissenschaftler und klassischen Philologen Werner Thomas (1910-2011) kennen. Thomas war ein enger und langjähriger Mitarbeiter und Freund Carl Orffs’, publizierte 1977 „Musica Poetica. Gestalt und Funktion des Orff-Schulwerks“ und machte Ulrich Ristau mit der Witwe Liselotte Orff bekannt. Als Vorstandsvorsitzende der Stiftung konnte sie die Gründung eines Carl Orff-Instituts, dem Orff-Zentrum München in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, verhandeln. 1990 erhielt das Zentrum den künstlerisch-dokumentarischen Nachlass Carl Orffs als Dauerleihgabe. Liselotte Orff bestimmte, dass allein das von Ulrich Ristau geleitete Ensemble in Hannover den Namen des Carl-Orff-Ensembles tragen sollte, da sie nur hier die Weiterführung der Gedanken und Pädagogik ihres Mannes als gegeben ansah. Diese Erlaubnis sollte mit dem Ausscheiden von Ulrich Ristau erlöschen. Die maßgebliche Mitarbeiterin Carl Orffs, Gunhild Keetman (1904-1990) lernte Ulrich Ristau nicht mehr kennen.

Inhalt

Geschichte des Orff-Ensembles

  1. Ulrich Ristau und das Carl-Orff-Ensemble
  2. Wie arbeitete Ristau mit Grundschülern?
  3. Ristau-Lehre
  4. Arrangements von Ulrich Ristau
  5. Welche Reisen hat das Carl-Orff-Ensemble unternommen?
  6. Wie ging es seit dem Rücktritt von Herrn Ristau weiter?
  7. Der Vorlass Ristau im Stadtarchiv Hannover

Carl Orff

  1. Wer war Carl Orff?

Das Orff-Schulwerk

  1. Was ist das Orff-Schulwerk?
  2. Was sind die Vorläufer der Orff-Pädagogik?
  3. Die Geschichte des Orff-Schulwerkes
  4. Leitlinien für die Orff-Pädagogik